Fallbeispiel - Das Projekt Einspeisenetz von Enertrag
Das Einspeisenetz, ENERTRAG Verbundkraftwerk® in der Uckermark begann als Vision eines integrierten Energiesystems, das die Produktion und Verteilung erneuerbarer Energien effizient verwalten könnte. In der Anfangsphase war das Hauptziel, eine Infrastruktur zu schaffen, die das effiziente Einspeisen von Energie aus verschiedenen erneuerbaren Quellen in das Energienetz ermöglicht.
Zunächst sollte aber erklärt werden, was ein Einspeisenetz ist. Ein Einspeisenetz ist ein speziell für die Aufnahme und Weiterleitung von Strom aus erneuerbaren Energien ausgelegtes Stromnetz, das mit dem Versorgungsnetz, häufig auch mit dem Übertragungsnetz, verbunden ist. Es wird nicht vom Netzbetreiber, sondern vom Betreiber der Energieanlagen errichtet und betrieben. In der deutschen Regelzone 50Hertz sind bereits zwei Umspannwerke als Pilotprojekte ausgewiesen. Im Unterschied zum öffentlichen Versorgungsnetz sind Einspeisenetze weniger redundant und für geringere Volllaststunden ausgelegt, wodurch sie schneller und kostengünstiger zu errichten sind. Einspeisenetze dienen insbesondere der Verbesserung der Systemintegration der erneuerbaren Energien im Strombereich. In der ersten Graphik wurde das Einspeisenetz mit der blauen Linie dargestellt, es zeigt sich, dass es sich hierbei um ein separates System handelt, das jedoch mit einer nicht privaten Infrastruktur verbunden ist.
Görlitz und die gesamte Region zeigen ein hohes Interesse an der Entwicklung erneuerbarer Energien. Allerdings stoßen diese Bemühungen aufgrund infrastruktureller Beschränkungen, insbesondere fehlender Anschlussmöglichkeiten, an ihre Grenzen. Dabei gibt es durchaus Potenzial für die Schaffung eines funktionierenden Einspeisenetzes. Durch die Region verläuft eine Höchstspannungsleitung, und Im Görlitzer Ortsteil Hagenwerder befindet sich ein Umspannwerk. Angesichts des stetig wachsenden Bedarfs an elektrischer Energie und der geplanten Schließung des Kraftwerks in Turow (PL) besteht die ernsthafte Gefahr von Energiearmut in der Region. Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll, das folgende Beispiel als potenzielle Lösung für unsere Region zu analysieren:
Diese oben genannten Herausforderungen wurden durch enge Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften und Experten im Bereich Umweltschutz gelöst. Es wurden zahlreiche Gegenmaßnahmen eingeführt, wie beispielsweise kompensatorische Baumpflanzungen und Bildungsprogramme für Anwohner, um die gesellschaftliche Akzeptanz des Projekts zu erhöhen. Zusammengefasst brachte das Projekt zahlreiche Vorteile für die lokale Gemeinschaft. Es schuf vor allem neue Arbeitsplätze, sowohl während der Bauphase als auch in der späteren Betriebsphase. Darüber hinaus trug der erhöhte Anteil erneuerbarer Energien zur Senkung der Energiekosten für die Bewohner der Region bei. Langfristig zielt das Projekt darauf ab, den Anteil erneuerbarer Energien im Energiemix der Region weiter zu erhöhen. Die Entwicklungspläne umfassen den Ausbau der bestehenden Infrastruktur und die Einführung neuer Technologien, die eine noch effizientere Verwaltung der Energieproduktion und -verteilung ermöglichen.