2024-07-11 Allgemein

Lebensmittelrettung: Fünf Wege, wie Görlitz Verschwendung bekämpft

Lebensmittelverschwendung ist ein globales Problem, doch in der Neißestadt Görlitz gibt es viele kreative und engagierte Ansätze, um diese Herausforderung zu meistern. Von ehrenamtlichen Initiativen bis hin zu cleveren Geschäftsideen gibt es zahlreiche Wege, wie Görlitzer*innen dazu beitragen, genießbare Lebensmittel vor der Mülltonne zu retten.

Hier sind fünf inspirierende Beispiele: 


Die Foodsharing-Sammelstelle in der Rabryka 
Kühlschrank und Regale der „Foodsharing“-Sammelstelle in der Görlitzer Rabryka sind gut gefüllt, obwohl sie oft schnell geleert werden, wenn ein Foto der gesammelten Lebensmittel in der entsprechenden Telegram-Gruppe „Sharing is Caring“ gepostet wird. Sandra Santer, eine der engagierten Aktivistinnen hinter dem Projekt, erklärt, dass das Ziel darin besteht, Lebensmittel durch Tausch vor dem Wegwerfen zu retten. Ursprünglich vor dem Bioladen „Naturkost Arche“ gestartet, hat die Abgabestelle nun in der Rabryka ihr Zuhause gefunden. Wöchentlich gibt es einen „Küche für alle“-Abend, bei dem aus gespendeten Lebensmitteln leckere Gerichte gezaubert werden. https://foodsharing.at/fairteiler?bid=2281&sub=ft&id=1886  

Die „To Good To Go“-App 
Eine weitere Möglichkeit, Lebensmittel zu retten, bietet die App „To Good To Go“. In Görlitz nutzen verschiedene Geschäfte und Restaurants diese Plattform, um überschüssige Lebensmittel zu günstigen Preisen anzubieten. So können Kunden zum Beispiel beim Bowl-Laden „Bauchgefühl“ übriggebliebene Bowls für einen Bruchteil des Originalpreises erwerben. Geschäftsführer Peter Mutscher ist begeistert von der App, da sie nicht nur die Lebensmittelverschwendung reduziert, sondern auch den CO₂-Ausstoß senkt. Laut App konnten beim „Bauchgefühl“ bereits über 872 Tonnen CO₂ eingespart werden. 
https://www.toogoodtogo.com/de/  


Der Süßigkeiten-Shop „Rizzie Wonka“ 
Nick Kullak, Inhaber des Süßigkeitengeschäfts „Rizzie Wonka“, bewirbt seine eigenen „Retter-Tüten“ über die sozialen Medien. Diese Tüten enthalten Snacks und Süßigkeiten, deren Mindesthaltbarkeitsdatum bald abläuft oder bereits abgelaufen ist. Trotz abgelaufenem Datum sind viele dieser Produkte aufgrund ihrer hohen Zuckeranteile noch lange genießbar. Durch den Verkauf dieser Tüten wird nicht nur die Verschwendung reduziert, sondern auch das Bewusstsein der Kunden für die Haltbarkeit von Lebensmitteln geschärft. 
https://rizzywonka.de/  


Der „Back2“-Laden in der Theaterpassage 
Claudia Huss hat mit ihrem Geschäft „Back2“ ein Konzept entwickelt, das ganz auf Nachhaltigkeit setzt. Hier werden Waren vom Vortag eines regionalen Bäckers zu günstigen Preisen weiterverkauft. Was am Ende des Tages übrig bleibt, geht an einen Landwirt, der es als Hühnerfutter nutzt. Die Eier werden dann wieder im Laden verkauft, wodurch ein vollständiger Kreislauf entsteht. Claudia Huss' Engagement zeigt, wie sich Nachhaltigkeit in den Alltag integrieren lässt und gleichzeitig köstliche Backwaren zu fairen Preisen angeboten werden können. 
https://www.oeffnungszeitenbuch.de/filiale/Goerlitz-Back%25202%2520-%2520Frisches%2520vom%2520Vortag-3749610I.html  


Das „Naturkost Arche“ 
Obwohl der ursprüngliche Foodsharing-Punkt umgezogen ist, existiert die Abgabestelle vor dem Bioladen „Naturkost Arche“ weiterhin. Etwas versteckt in einer Ecke des Freisitzes vor dem Laden, wird sie rege genutzt. Besonders Menschen, die von Armut betroffen sind, profitieren von diesem Angebot. Der Standort bietet durch seine Diskretion eine wichtige Anlaufstelle für diejenigen, die Lebensmittel benötigen, aber die öffentliche Aufmerksamkeit scheuen. 
http://naturkostarche.bio/ 
 
Diese fünf Beispiele zeigen eindrucksvoll, wie vielfältig die Möglichkeiten zur Verringerung der Lebensmittelverschwendung sind. Von ehrenamtlichen Projekten über clevere Geschäftsideen bis hin zu technischen Lösungen tragen die Görlitzer*innen dazu bei, genießbare Lebensmittel vor der Mülltonne zu retten. Jeder kann mitmachen und seinen Teil zur Nachhaltigkeit beitragen – sei es durch das Teilen von überschüssigen Lebensmitteln, die Nutzung von Apps wie „To Good To Go“ oder den bewussten Einkauf von Produkten mit nahendem Mindesthaltbarkeitsdatum. Zusammen können wir viel bewirken und unsere Ressourcen besser nutzen. 
 
Basiert auf:  https://www.saechsische.de/goerlitz/gastronomie-goerlitz/vom-foodsharing-punkt-bis-zum-vortags-baecker-fuenf-moeglichkeiten-wie-goerlitzer-lebensmittel-retten-essen-6011665-plus.html  

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